Projekt "Gafferbox" der Feuerwehr Mainz
Link:
https://merkurist.de/mainz/einsatzkraefte-gafferbox-feuerwehr-mainz-fuer-projekt-ausgezeichnet_b76
Gaffen?? Dann aber bitte richtig!!
Viel zu oft wird in den Nachrichten von Gaffern berichtet, die Zufahrten und Rettungswegeblockieren, um mit ihren Smartphone Fotos und Videosaufnahmen von Opfern zu machen und in den sozialen Medien zu posten. Nicht selten bilden sich an Unfallstellen auch Trauben von Gaffern, die begierig das Geschehen beobachten oder Kraftfahrer fahren besonders langsam vorbei, um eine bessere Sicht zu haben.
Während nichts gegen interessierte Zuschauereinzuwenden ist, die sich außerhalb des Gefahrenbereichs aufhalten und sich an die Anweisungen der Rettungskräfte halten, so sind sensationsgierige Gaffer ein großes Problem für Helfer wie auch für Opfer.
Juristisch gesehen ist „Gaffen“ eine Ordnungswidrigkeit, für die ein Bußgeld bis zu 1.000 Euro drohen kann. Wer Rettungskräfte aktiv behindert, begeht sogar eine Straftat, welche in Rheinland-Pfalz mit bis zu 10.000 EUR geahndet wird. Feuerwehrleute, Polizisten und Rettungsfachpersonal stehen nämlich unter besonderem gesetzlichem Schutz. Sie dürfen in ihre Tätigkeit nicht blockiert werden. Denn nicht selten rauben solche Gaffer den Einsatzkräften wertvolle Zeit. Dieser Zeitverlust kann unter Umständen Menschenleben kosten. Aber auch passives Verhalten an einer Unfallstelle kann strafbar sein. Bei unterlassener Hilfeleistung (§ 323c StGB) oder bei unbefugtem Anfertigen von Foto- und Videomaterial (§ 201a StGB) drohen Haftstrafen von bis zu zwei Jahren oder eine Geldstrafe.
Werden Sie deshalb nicht zum sensationslüsternen Gaffer!
Vermeiden Sie Ärger mit der Polizei und dem Gesetz!
Damit das auch gelingt, sollten Sie nachfolgende Hinweise beachten:
Regeln für Schaulustige am Unfallort
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Ich bin keine Störstelle. Weder ich noch mein Fahrzeug dürfen Rettungskräfte und andere Verkehrsteilnehmer behindern.
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Ich bin kooperativ. Wenn Rettungskräfte den Absperrbereich vergrößern, akzeptiere ich das und diskutiere nicht.
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Ich bin verständnisvoll gegenüber den Maßnahmen der Rettungskräfte und warte auch gelassen, wenn es zu Verkehrsbehinderungen kommt.
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Ich halte Abstand. An einer Einsatzstelle können Schadstoffe austreten, die auch mich gefährden können (z.B. Brandrauch oder andere giftige Substanzen).
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Ich bin respektvoll. Tote und verletze Menschen werden nicht begafft und nicht fotografiert. Fotos an der Eisatzstelle sind zu unterlassen.
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Ich bin umsichtig. Handyvideos oder Fotos landen nicht ungefiltert im Internet, sondern (vor allem bei Aufnahmen von Gewalttaten) bei der Polizei.
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Ich bin hilfsbereit. Wenn jemand meine Hilfe benötigt, unterstütze ich. Ansonsten räume ich die Einsatzstelle und lasse Rettungskräfte vor.
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Ich trage Verantwortung. Im Notfall rufe ich sofort die Polizei (Tel. 110) oder die Feuerwehr (Tel. 112) an und spekuliere nicht darauf, dass vielleicht andere Schaulustige handeln.
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Ich bleibe menschlich. Das Leid anderer Menschen muss nicht durch „dumme Sprüche“ oder „Besserwisserei“ kommentiert werden.
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Ich verstoße nicht gegen das Gesetz. Wer gezielt fremde Menschen in Notsituationen ablichtet, verletzt das Persönlichkeitsrechts des Abgebildeten (§ 201a StGB und § 29 LBKG).
Den kompletten Flyer der Feuerwehr Mainz zum Thema „Gaffen? Dann aber bitte richtig!“ können Sie hier downloaden:
Hier gibt es wertvolle Tipps und Informationen, was im Notfall zu tun ist:
Sei cleverer als Gaffer - Nutze dein Handy sinnvoll
Weitere Informationen zur Gafferbox erhalten Sie unter:
Feuerwehr Mainz (Amt 37)
Jakob-Leischner-Str.11
55128 Mainz-Bretzenheim
Tel. 0 61 31 – 12 45 01
Fax 0 61 31 – 12 45 02
Wir bedanken uns für die Projektunterstützung bei: