Feuerwehr Mainz: Einsätze

1929 - Brand brachte zwei Wehrmännern den Tod
- Erinnerung an Unglück lebendig


Wer vor 40 Jahren der Mainzer Berufsfeuerwehr angehörte, der erinnert sich in diesen Tagen eines schweren Unglücks. Bei einem Großbrand im Automobilschuppen der damaligen Besatzungstruppen an der Wallstraße kamen der Brandinspektor Jakob Leischner und der Feuerwehrmann Adolf Gentil ums Leben.

In jener Nacht wurde die Feuerwehr nachts um drei Uhr zur Hilfe gerufen, da im Lagerschuppen auf der Wallstraße Feuer ausgebrochen war.

Als die Feuerwehr kurz darauf eintraf, fand sie den Seitenflügel des 60 Meter langen zweistöckigen Schuppens in hellen Flammen stehen.

Die Wehr begann unter der Leitung von Brandinspektor Jakob Leischner sofort mit den Löscharbeiten. An der Brandstelle trafen inzwischen auch Bürgermeister Dr. Ehrhard und Branddirektor Noehl ein.

Das Feuer fand durch die leicht brennenden Autoteile und das Benzin immer neue Nahrung. Während der verheiratete 59-jährige Brandinspektor Jakob Leischner mit seinem Feuerwehrmann Adolf Gentil ein Tor öffnen wollte, wankte das darübergelegene Mauerwerk. Die Umstehenden riefen warnend: "Die Mauer fällt um!" Die beiden Feuerwehrmänner, die schnell wegspringen wollten wurden von dem einstürzenden Mauerwerk getroffen. Die beiden Verunglückten kamen mit schweren Verletzungen ins Städtische Krankenhaus. Dort starb Brandinspektor Leischner, als er ausgeladen wurde. Ein paar Tage später erlag auch der Feuerwehrmann Adolf Gentil seinen schweren Verletzungen.

Die Löscharbeiten, die dann unter der Leitung von Branddirektor Noehl standen, waren mit außerordentlichen Schwierigkeiten verbunden, da fortwährend Mauerteile einstürzten. Bei dem Brand, der bis in den nächsten Tag anhielt, fielen über hundert Autos den Flammen zum Opfer. Die beiden Verunglückten wurden in jenen Tagen unter großer Anteilnahme der Bevölkerung zur letzten Ruhe getragen.

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