Einsätze August 2021
14.08.2021- Hallenbrand im Hechtsheimer Gewerbegebiet
Um 14 Uhr wurde die Feuerwehrleitstelle heute über einen brennenden Palettenstapel im Außenbereich einer Halle in der Nikolaus-Otto-Straße informiert. Noch während des Notrufs berichtete der Anrufer, dass das Feuer auf die Halle übergreife. Sofort wurden Kräfte beider Wachen der Berufsfeuerwehr sowie der Freiwilligen Feuerwehr nach Hechtsheim alarmiert. Bereits auf der Anfahrt war eine Rauchsäule sichtbar.
Beim Eintreffen der Feuerwehr stand der vordere Gebäudeteil bereits im Vollbrand. Die Alarmstufe wurde erhöht und weitere Einsatzkräfte wurden zur Einsatzstelle entsandt. Mit einer Riegelstellung konnte ein weiterer, unmittelbar angebauter Gebäudeteil sowie das Nachbargebäude gesichert und das Übergreifen der Flammen verhindert werden.
An der Einsatzstelle wurden rund 100 Einsatzkräfte zur Brandbekämpfung eingesetzt. Das Feuer ist unter Kontrolle. Allerdings gestalten sich die Löscharbeiten sehr aufwändig und werden sich noch über mehrere Stunden hin ziehen. Die hohen Außentemperaturen erschweren die Löscharbeiten zusätzlich und verlangen den Einsatzkräften einiges ab.
Zum Austausch von Personal wird die Feuerwehr Mainz durch Einsatzkräfte von Feuerwehren aus dem Landkreis Mainz-Bingen unterstützt. Weitere Unterstützung erfolgt durch das THW, das mit einem Zugtrupp, einem Ferngreifer und einem Baufachberater vor Ort ist. Darüberhinaus stellten ein benachbarter Baumarkt sowie eine Baustelle in der Nähe dankenswerter Weise einen Gabelstapler und einen Bagger zur Verfügung, was die Einsatzabwicklung erleichterte.
Glücklicher Weise wurden keine Personen verletzt.
Die verwaisten Wachen der Berufsfeuerwehr wurden mit Kräften der Freiwilligen Feuerwehren sowie aus der Freizeit alarmierten, haupamtlichen Kräften besetzt, die in der Zeit weitere Einsätze im Stadtgebiet abwickelten.
Einsatzleiter: Brandamtsrat Bernhard Fischer
Personal BF/FF: rund 100 Einsatzkräfte
11.08.2021- Feuerwehr Mainz hilft mit großem Engagement vor Ort bei der Bewältigung der Hochwasserkatastrophe
OB Ebling: „Massive Hilfe ist Gebot der kommunalen Solidarität und versteht sich angesichts der tragischen Ereignisse von selbst“
Nachdem die Feuerwehr Mainz und Einheiten des Katastrophenschutzes der Stadt Mainz bereits unmittelbar nach Beginn der tragischen Hochwasser-Katastrophe mit zum Teil großer Personenanzahl in verschiedenen betroffenen Landkreisen im Einsatz war, leistet die Feuerwehr Mainz aktuell wieder an verschiedenen Stellen und auf verschiedenen Ebenen mit großem personellen und materiellen Engagement umfassende Hilfe.
Auf Anforderung der Einsatzleitung des Landes machte sich am Sonntag, 08.08.2021 eine Einheit der Feuerwehr Mainz auf den Weg in das Stadtgebiet von Bad Neuenahr-Ahrweiler. Diese Einheit führt eine große Anzahl an (Tauch-)Pumpen mit sich, von denen einige besonders auch für Schlamm bzw. Schmutzwasser geeignet sind. Ebenso kommt eine Spezialpumpe für die Förderung größerer Wassermengen der Feuerwehr Mainz zum Einsatz, der auch größere Feststoffe im Wasser (etwa Steine) nichts ausmacht. Insgesamt besteht die Einheit derzeit aus sechs Einsatzfahrzeugen sowie 21 Einsatzkräften aus Reihen der Berufsfeuerwehr sowie der Freiwilligen Feuerwehr Mainz.
Dieser Einsatz war vorerst für eine Woche angefordert, wobei jedoch mit einer Verlängerung zu rechnen ist. Schon jetzt erfolgt alle 2 bis 3 Tage ein Austausch der Aktiven. Die Personenanzahl, die im Hochwassergebiet Hilfe leistet, liegt somit deutlich höher als die genannten 21 Einsatzkräfte.
Wie bereits zu Beginn der Hochwasserkatastrophe ist die Berufsfeuerwehr Mainz mit mehreren Führungskräften zur Unterstützung in der Einsatzleitung des Landes tätig. Hier wird die Besetzung mehrerer Stabsfunktionen sichergestellt. Die Berufsfeuerwehren des Landes wechseln sich dabei ab. Derzeit sind bis einschließlich heute (Mittwoch) sechs Beamte der Berufsfeuerwehr Mainz vor Ort im Dienst. Die nächste Einheit wird dann in der kommenden Woche ihren Dienst antreten.
Bei der Feuerwehr Mainz ist auch eine Teileinheit der Landesfacheinheit Presse- und Medienarbeit (PuMA) angesiedelt, die seit Beginn der Katastrophe die Einsatzleitung vor Ort bei der Pressearbeit unterstützt. Von daher erfolgt auch hier regelmäßig ein Einsatz von Mainzer Kräften. Im Hintergrund werden im Auftrag der Einsatzleitung des Landes durch die Feuerwehrleitstelle Mainz mittlerweile auch alle möglichen Einsätze der Feuerwehren und des Katastrophenschutzes aus ganz Rheinhessen im Hochwassergebiet koordiniert.
Im Rahmen eines interkommunalen Hilfsangebotes leisten Kräfte der Berufsfeuerwehr Mainz seit Montag, 09.08.2021 auch in der Ortsgemeinde Mayschoß Hilfe. Hier gilt es insbesondere die Anlagen der örtlichen Winzergenossenschaft von Wasser und Schlamm zu befreien, damit diese bei der bald beginnenden Lese wieder betriebsbereit sind und damit weiterer wirtschaftlicher Schaden für die Region abgewendet werden kann. Hierzu sind täglich sechs bis 10 Kräfte im Einsatz, denen 3 Einsatzfahrzeuge zur Verfügung stehen. Eine eigene Dienstplanung stellt sicher, dass immer genügend Einsatzkräfte vor Ort sind und gleichzeitig alle weiteren notwendigen Einsätze stattfinden können und die Mindestwachstärke im Stadtgebiet gewährleistet bleibt. Dieser Einsatz wird nach aktuellem Stand auch in der kommenden Woche andauern.
Zur Unterstützung der Mainzer Einsatzkräfte vor Ort sind auch immer wieder Logistikfahrten zwischen Mainz und dem Landkreis Ahrweiler nötig. Benötigtes Material wird aus Mainz herbeigeschafft, defektes Gerät ausgetauscht und der notwendige Personalwechsel wird zwischen dem Einsatzort und der Mainzer Heimatwache durchgeführt.
Oberbürgermeister Michael Ebling betont: „Es ist das Gebot der kommunalen Solidarität und versteht sich vor dem Hintergrund der tragischen Ereignisse und der unfassbaren Szenarien vor Ort von selbst, dass wir aus den Reihen der Landeshauptstadt alles in unserer Kraft stehende tun, um vor Ort Hilfe und Unterstützung anzubieten. Mein Respekt und mein tiefer Dank gilt daher den Kolleginnen und Kollegen, welche diese körperlich und mental belastenden Einsätze - auch mehrfach - absolvieren und den Menschen vor Ort helfen, die teils alles verloren haben und Todesfälle in ihren Familien zu beklagen haben - das wiegt schwer. Trotz aller genannten Hilfsmaßnahmen bleibt der Grundschutz in Mainz natürlich sichergestellt. Von daher leistet auch das Personal, welches in Mainz verbleibt, einen wertvollen Beitrag, in dem es durch seine Einsatzbereitschaft den Einsatz der Kräfte vor Ort ermöglicht.“
Zusammen sind derzeit bis zu 15 Fahrzeuge sowie rund 35 bis 40 Einsatzkräfte von Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr gleichzeitig im Ahrtal im Einsatz. Durch den notwendigen Austausch von Personal liegt die Anzahl an insgesamt eingesetzten Kräften weit höher.
Seit Beginn der Hochwasserkatastrophe waren damit bisher von der Berufsfeuerwehr und den elf Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr Mainz rund 165 verschiedene Personen aus dem Haupt- und Ehrenamt im Landkreis Ahrweiler und im Landkreis Trier-Saarburg im Einsatz. Der Umfang variiert dabei je nach Tätigkeit, von nur einigen Stunden (z.B. im Zuge von Logistik-Fahrten ins Schadensgebiet) bis hin zu mehrtägigen Einsätzen.
Die bisher abgearbeiteten Aufgaben reichen von Botenfahrten und Logistikaufgaben über tatkräftige Hilfs- und Arbeitseinsätze in Abschnitten des Katastrophengebietes bis zum Einsatz von Mainzer Feuerwehrtauchern, Führungsunterstützung bis hin zur verantwortlichen Mitarbeit in der Technischen Einsatzleitung des Landes. Darüber hinaus erfolgte auch für Angehörige der Berufsfeuerwehr, die ehrenamtlich bei einer Freiwilligen Feuerwehr oder Hilfsorganisation tätig sind und im Rahmen dieses Ehrenamtes im Einsatz waren eine entsprechende Freistellung von Dienst.
Feuerwehr Mainz überlässt Kolleg:innen in Sinzig Löschfahrzeug
Überdies überließ die Feuerwehr Mainz der Stadt Sinzig zum 1. August 2021 ein Löschgruppenfahrzeug, das zuletzt bei der FF Mainz-Hechtsheim stationiert war, da im Katastrophengebiet des Landkreises Ahrweiler aktuell ein Mangel an Löschfahrzeugen vorherrscht. Die Feuerwehr Mainz unterstützt deshalb die Kolleg:innen in Sinzig und überlässt ihnen bis auf Weiteres ein vollständig ausgerüstetes Löschgruppenfahrzeug vom Typ LF8/12, das vor Ort für kleinere Einsätze und Aufräumarbeiten nach den Hochwasserschäden benötigt wird.
Siehe auch: Aktuell
Bildmaterial: Bildrechte liegen bei der Stadtverwaltung Mainz
10.08.2021- Igel aus Netz befreit
Vor ihrem Hauseingang entdeckten Anwohner "Am Rodelberg" einen Igel, welcher sich in einem Netz verfangen hatte. Eigene Versuche das verängstigte Jungtier aus seiner hilflosen Lage zu befreien scheiterten, weshalb sie den Notruf wählten.
Zwei Einsatzbeamte der Feuerwehr Mainz machten sich unmittelbar auf den Weg.
Vor Ort bestätigte sich die Lage. Das Tier war in einem Netz, welches von einem naheligenden Balkon auf den Boden ragte, stark verfangen. Da es sich mit seiner Muskelkraft "eingeigelt" hatte, mussten die Einsatzkräfte an der stachligen Rüstung sehr vorsichtig agieren.
Mit Hilfe von Nagel- und Haushaltsschere der Anwohner gelang es in mühevoller Kleinarbeit den kleinen Insektenfresser von seiner Last zu befreien.
Noch verängstigt, aber wohlauf, durfte er anschließend wieder seine Freiheit genießen.
Einsatzleiter: Maic Dillenberger
Fahrzeuge BF: 1
Personal BF: 2
Bildmaterial: Bildrechte liegen bei der Stadtverwaltung Mainz
09.08.2021- Die Feuerwehr Mainz unterstützt Waldbrandkräfte aus NRW
In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurde die Feuerwehrleitstelle Mainz von der zuständigen Leitstelle der Feuerwehr Bann über den Waldbrandeinsatz von Feuerwehren aus NRW unterrichtet und um logistische Unterstützung gebeten.
Knapp 60 Einsatzkräfte aus NRW waren mit einem Konvoi aus 19 Fahrzeugen auf dem Weg nach Griechenland, um den Kampf gegen die verheerenden Flammen in Griechenland zu unterstützen. Hierzu sollte der Verband auch noch Material aus dem Zentrum für Auslandslogistik des THW in Mainz erhalten. Damit nun der Konvoi möglichst ungestört und ohne Umwege zu seinem weit entfernten Einsatzort fahren konnte, hat die Berufsfeuerwehr Mainz am gestrigen Sonntag die entsprechende Ladung in Mainz beim THW mit einem Logistik-Fahrzeug der Feuerwehr abgeholt und zu einem vereinbarten Treffpunkt bei Bruchsal gefahren und dort an die Kräfte aus NRW übergeben.
Die Feuerwehr Mainz wünscht den Einsatzkräften aus NRW eine weiterhin gute Fahrt und für ihren Einsatz in Griechenland viel Erfolg!
01.08.2021- Zimmerbrand in einem Hochhaus im Westring
Um 16:18 Uhr wurde die Feuerwehr Mainz durch die automatische Brandmeldeanlage eines Hochhauses im Westring alarmiert. Vor Ort wurde eine Rauchentwicklung aus einer Wohnung im 7. Obergeschoss des Hochhauses festgestellt.
Eine Fensterscheibe der betroffenen Wohnung war bereits durch das Feuer zerstört und es drang Rauch nach außen.
Von der Feuerwehr wurden umgehend zwei Trupps unter Atemschutz mit Schlauchmaterial und Lüftungsgerät in das betroffene Geschoss geschickt. Zeitgleich wurde die Drehleiter von außen in Stellung gebracht. Anschließend wurde ein sogenanntes „Depot“ mit weiteren Atemschutzgeräteträgern sowie Feuerwehrmaterial im 5. OG des Hauses eingerichtet.
Das Feuer, welches in der Küche der Wohnung ausgebrochen war, konnte durch das schnelle und zielgerichtete Eingreifen der Einsatzkräfte, schnell gelöscht werden. Die Rauchausbreitung begrenzte sich auf die Wohnung und den davor befindlichen Flur.
Rund 50 Personen mussten das Gebäude vorübergehend verlassen und wurden vor dem Gebäude von dem Abschnitt Gesundheit betreut. Durch die Abschnittsleitung Gesundheit wurden zwei Personen gesichtet, glücklicherweise blieben alle Bewohner unverletzt. Die Bewohner der betroffenen Wohnung waren nicht zu Hause, die Wohnung ist derzeit nicht mehr bewohnbar.
Insgesamt waren rund 50 Einsatzkräfte beider Wachen der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehren Mainz vor Ort, zusätzlich noch umfangreiche Kräfte der Polizei und 33 Einsatzkräfte des Rettungs- und Sanitätsdienstes. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.
Einsatzleiter: Brandoberinspektor Hermann Ziegler
Fahrzeuge BF/FF: 11
Personal BF/FF: 50